IG Metall Ostalb zeigt die rote Karte
Delegiertenversammlung der IG Metall Aalen und Schwäbisch Gmünd
Zukunft braucht Menschen - Menschen brauchen Zukunft!
Die letzte gemeinsame Delegiertenversammlung der Geschäftsstellen Aalen und Schwäbisch Gmünd im Jahr 2025 war von der gleichlautenden Kampagne der IG Metall Baden-Württemberg als Reaktion auf die aktuelle wirtschaftliche Krise geprägt. Die Delegierten der IG Metall auf der Ostalb zeigten sowohl der Politik als auch den Arbeitgebern die rote Karte.
Der Politik wurde die rote Karte gezeigt – aus gutem Grund. Denn von europäischen Subventionen profitieren aktuell viel zu oft chinesische Unternehmen. Aus Sicht der IG Metall ist klar: EU-Gelder gehören in europäische Regionen mit starken Strukturen und gesicherten Rechten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – nicht in Gegenden, in denen Beschäftigte entrechtet und ausgebeutet werden. Sozialdumping und unfairer Wettbewerb sind keine Lösungen für Krisen, sondern deren Brandbeschleuniger.
Ein weiteres Alarmzeichen: Die Wirtschaft hängt nach wie vor gefährlich an fragilen Lieferketten. Jüngste Chip-Engpässe führten erneut zu Produktionsstopps und Kurzarbeit – ein fatales Signal für die Industrie.
Und während die Basis um ihre Jobs bangt, steigen die Dividenden der DAX-Konzerne Jahr für Jahr weiter. In einer kriselnden Wirtschaft ist das ein Unding und ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten.
Doch auch die Arbeitgeber haben sich ihre rote Karte redlich verdient. Unternehmerische Verantwortung ist dieser Tage nämlich viel zu oft nicht erkennbar. Bei der Produktivität herrscht Stillstand statt positiver Entwicklung durch moderne Arbeitsmethoden. Zu viele Produktionen und Entwicklungsabteilungen arbeiten noch wie im vergangenen Jahrhundert.
Zu häufig dominiert außerdem die Hoffnung, mit alten Rezepten und Zugängen die neue Welt zu gewinnen. Man orientiert sich an Altkunden, statt Kapazität zur Erschließung neuer Märkte bereitzustellen. Es fehlen neue Ansätze, Kaltakquise, Vertriebskapazität und vieles mehr. Wegfallendes Geschäft in der alten Welt wird dadurch nicht kompensiert.
Überall sind zudem die Sparprogramme an der Tagesordnung. Es passiert zu wenig. Man setzt auf kurzfristige Einsparungen bei Personalkosten statt auf langfristige Wachstumsstrategien. Es fehlen mutige Weiterentwicklungen der Organisation für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Geschwindigkeit und der Wille zur Erneuerung der deutschen Technologieführerschaft.
Jetzt reicht’s, so geht’s nicht weiter! Die IG Metall fordert:
- Sichere Arbeitsplätze: keine Kündigungen!
- Faires Entgelt!
- Gerechte Arbeitswelt und Gesellschaft
- Erhalt des Lebensstandards
- Zusammenhalt und Zuversicht